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Traumbrise

… ein Hauch von Wort und Bild

Die stille Wut – Wenn man unter der Oberfläche zu brennen beginnt

„Manchmal ist ein Mensch wie ein schlafender Vulkan – nach außen ruhig, schön, sogar einladend. Die Welt sieht nur das sanfte Lächeln, die Freundlichkeit, das kontrollierte Verhalten. Aber unter dieser Fassade brodelt es: Wut, Sehnsucht, Trauer, das Bedürfnis zu schreien, zu zerstören, frei zu sein. Jeder sieht nur den bewachsenen Hang, die friedliche Aussicht – niemand spürt die Hitze darunter, das Feuer, das kaum noch Platz hat. Und so lebt dieser Mensch weiter, Tag für Tag, mit einem Herzen aus flüssigem Stein, das niemals ausbrechen darf. Nicht weil er es nicht könnte, sondern weil er gelernt hat, dass niemand den Ausbruch ertragen würde.“


Freie Energie in der Falle ohne Ausweg (traumbrise.de) Satz der hängen bleibt
Es gibt Sätze, die bleiben einfach hängen. Nicht weil sie besonders klug oder poetisch klingen, sondern weil sie etwas beschreiben, was wir alle kennen, aber nie richtig in Worte fassen konnten. Es geht nicht um große Philosophie oder komplizierte Gedanken – das Zitat erzählt einfach die Wahrheit darüber, wie es sich anfühlt, wenn man nach außen hin funktioniert, während innen alles brennt.
Das Zitat beschreibt etwas, das viele Menschen kennen, aber kaum jemand laut ausspricht: das Leben mit unterdrückten Gefühlen, mit einer Maske im Gesicht, die man Tag für Tag trägt. Es geht um die leise Tragödie der Menschen, die stark wirken, aber tief in sich ein Chaos aus Gefühlen tragen – nicht sichtbar, nicht hörbar, aber ständig spürbar für den, der es in sich trägt.

Schlafender Vulkan
Schon der erste Satz ist ein Bild, das hängen bleibt: „Manchmal ist ein Mensch wie ein schlafender Vulkan“. Das ist kein gewöhnlicher Vergleich – es ist ein starkes Bild für das, was im Inneren eines Menschen passieren kann. Jeder weiß, wie so ein Berg aussieht: ruhig, grün bewachsen, manchmal sogar idyllisch. Menschen wandern dort, machen Picknicks, bewundern die Aussicht. Aber unter der Oberfläche? Da ist alles in Bewegung. Glühendes Gestein, unberechenbare Kräfte, ein Druck, der immer stärker wird.
Genauso fühlen sich viele von uns. Nach außen hin lächeln wir, erledigen unsere Aufgaben, sind für andere da. Aber innen? Da ist oft etwas ganz anderes: Eine Wut, die nirgendwo hin kann. Eine Trauer, die keiner sieht. Oder einfach das Gefühl, dass man eigentlich schreien möchte – aber es nicht darf, weil niemand verstehen würde, warum.

Tägliche Lüge
Warum trifft das so viele? Weil fast jeder diesen Zwiespalt kennt:
- Der Vater, der immer stark sein muss, aber eigentlich am Ende ist.
- Die Mutter, die sich um alle kümmert, aber selbst keine Hilfe zulässt.
- Der Freund, der immer lustig ist, aber nachts nicht schlafen kann.
- Die Kollegin, die perfekt organisiert wirkt, aber heimlich vor Stress zittert.
Eine Rolle, die man spielt, um zu funktionieren. Um akzeptiert zu werden. Um nicht aufzufallen. Um nicht zur Last zu werden. Man zeigt sich von seiner besten Seite – oder zumindest von einer Seite, die niemandem Angst macht, die niemandem weh tut. Das ist verständlich, aber auch traurig. Denn es bedeutet, dass der wahre Mensch dahinter oft gar nicht sichtbar ist. Das Zitat beschreibt nicht irgendein extremes Gefühl – es zeigt den ganz normalen Wahnsinn, den viele von uns jeden Tag durchmachen. Dieses ständige „Ich muss mich zusammenreißen“, während man innerlich eigentlich nur noch weg möchte.

Ein Selbstbetrug
„Jeder sieht nur den bewachsenen Hang, die friedliche Aussicht – niemand spürt die Hitze darunter“ – dieser Satz beschreibt, wie wir uns oft fühlen. Nach außen hin zeigen wir eine ruhige Fassade, während innen Emotionen brodeln, die keinen Ausweg finden. Das Tragische daran: Genau dieses Verhalten wird belohnt. Wir erhalten Lob für unsere Gelassenheit, Bewunderung für unsere Stärke – während wir innerlich vor unausgesprochenen Gefühlen fast zerbrechen. Je länger wir so tun, als wäre alles in Ordnung, desto schwerer fällt es uns einzugestehen, dass da überhaupt etwas ist. Es soll uns bewusst werden, wie sehr wir uns selbst betrügen, wenn wir unsere wahren Gefühle ständig unterdrücken.

Kern des ganzen Problems
Das Bild vom „Herzen aus flüssigem Stein“. Es klingt widersprüchlich, aber genau das macht es so eindrucksvoll. Ein Herz – das steht für Wärme, Liebe, Verletzlichkeit. Flüssiger Stein – das klingt nach etwas, das nicht zu bändigen ist. Heiß, gefährlich, unberechenbar. Und beides zusammen beschreibt den Zustand dieses Menschen: Ein Herz, das fühlt, aber sich nicht zeigen darf. Eine Kraft, die ständig unterdrückt wird. Und das Schlimmste ist: „Nicht weil er es nicht könnte, sondern weil er gelernt hat, dass niemand den Ausbruch ertragen würde.“ Dieser Satz bringt eine bittere Wahrheit ans Licht. Es geht nicht darum, dass der Mensch zu schwach ist, um sich zu zeigen. Im Gegenteil – er ist stark. Er hat gelernt, sich zu beherrschen, aus Rücksicht auf andere. Aus Angst, verlassen oder verurteilt zu werden. Aus Erfahrung, dass die Welt oft nicht bereit ist, das Echte zu sehen:
- Als Kind wurden wir ausgelacht, als wir unsere Wut zeigten.
- In der Schule wurden wir gemobbt, als wir unsere Verletzlichkeit zeigten.
- Im Job wurden wir abgestempelt, als wir unsere Überforderung zugaben.
Wir haben gelernt: Echtheit wird bestraft. Also ersticken wir unsere Emotionen, bevor sie jemand sehen kann.

Und die Folgen?
Doch was passiert, wenn der Druck zu groß wird? Wenn die Lava keinen Ausweg mehr findet?
Die harmlose Variante:
Wir werden zynisch, lustlos, irgendwie abgestumpft. Nichts berührt uns mehr richtig – weder Freude noch Schmerz.
Die schlimmere Variante:
Burnout. Depressionen. Dieses Gefühl, als wären wir nur noch eine Hülle von uns selbst.
Die tragischste Variante:
Wir vergessen ganz, wer wir eigentlich sind. Der Vulkan erlischt – nicht mit einem Knall, sondern mit einem leisen Verlöschen.

Kleine Schritte aus der Falle
Vielleicht ist die wichtigste Botschaft des Zitats: Du bist nicht allein. Dieses Gefühl, als würdest du in zwei Welten leben, kennen mehr Menschen, als du denkst.
Und vielleicht helfen schon kleine Schritte:
- Einem guten Freund sagen: „Mir geht’s heute nicht gut“ – ohne gleich alles erklären zu müssen.
- Im Tagebuch die Wut herausschreiben, die man sonst herunterschluckt.
- Manchmal „Nein“ sagen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Die Frage, die bleibt
Am Ende stellt das Zitat eine einfache, aber entscheidende Frage: Wie lange kann ein Mensch so leben? Wie lange kann man alles in sich hineinfressen, bevor man sich selbst fremd wird?
Es gibt keine einfachen Antworten. Aber vielleicht ist schon viel gewonnen, wenn wir uns eingestehen: Ja, da brodelt etwas in mir. Ja, manchmal ist es schwer. Und nein, ich bin nicht verrückt deswegen.
Denn wie der schlafende Vulkan sind wir alle: Schön von außen. Stark in den Augen anderer. Und mit einem Inneren, das mehr Platz verdient hätte.

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Luftige Formen

  • Lüge ist Kommunikation
  • Beschreibung:

    Jeder wird die Geschichten hören, die er will.

  • Lust auf
  • Beschreibung:

    Durchgedreht, weil wollte so.

  • Ekelgefühl
  • Beschreibung:

    Der Magen denkt mit.

  • Neid
  • Beschreibung:

    Die Niederlage der Gleichheit.