Überzeugen ist nicht möglich, wenn es kein selbständiges Denken gibt
„Wenn ein Mensch sich bereits eine eigene Meinung gebildet hat, ist es schwierig, ihn von etwas zu überzeugen. Es ist aber so gut wie unmöglich, einen Menschen zu überzeugen, wenn jemand anderes bereits die endgültige Entscheidung für ihn getroffen hat“
Das Zitat zeigt uns, wie schwierig es sein kann, Menschen von einer anderen Sichtweise zu überzeugen, wenn sie entweder schon fest von etwas überzeugt sind oder sogar von anderen beeinflusst werden.
Eigene Meinung – Ein fester Standpunkt
Der erste Teil des Zitats besagt, dass es schwierig ist, jemanden von etwas zu überzeugen, wenn diese Person bereits eine eigene Meinung dazu hat. Das kennt wahrscheinlich jeder aus seinem Alltag. Wenn man selbst fest an etwas glaubt – sei es eine politische Meinung, eine Einstellung zur Erziehung oder auch nur eine simple Vorliebe – lässt man sich nur schwer umstimmen.
Das liegt daran, dass Menschen sich in ihrer Meinung sicher fühlen wollen. Wenn man einmal eine Überzeugung gefasst hat, dann neigt man dazu, alles, was dieser Überzeugung widerspricht, abzulehnen oder gar nicht richtig wahrzunehmen. So schützt man seine Meinung und fühlt sich weniger unsicher.
Ein Beispiel dafür könnte sein, wenn jemand der festen Überzeugung ist, dass ein bestimmtes Ernährungskonzept (wie Vegetarismus oder Low Carb) das Beste ist. Egal, wie viele Gegenargumente man dieser Person gibt, sie wird wahrscheinlich weiterhin an ihrer Meinung festhalten, weil sie diese bereits für richtig hält. Sie hat vielleicht viel Zeit und Energie investiert, um diese Meinung zu bilden, und würde es als anstrengend oder unangenehm empfinden, ihre Ansichten zu ändern.
Wenn andere die Entscheidung treffen
Der zweite Teil des Zitats geht noch einen Schritt weiter. Es besagt, dass es fast unmöglich ist, jemanden zu überzeugen, wenn eine andere Person die Entscheidung für ihn getroffen hat. Das bedeutet, dass es besonders schwierig wird, wenn jemand seine Meinung oder Entscheidung nicht selbst getroffen hat, sondern sich einfach auf eine andere Person verlässt.
Dies kann in verschiedenen Situationen geschehen. Zum Beispiel in der Familie: Wenn ein Partner oder ein Elternteil eine Entscheidung trifft, kann es sein, dass das andere Familienmitglied diese einfach übernimmt, ohne sie zu hinterfragen. Es ist dann sehr schwer, diesen Menschen umzustimmen, weil er die Entscheidung nicht wirklich selbst getroffen hat – er hat sich einfach auf das Urteil eines anderen verlassen.
Ein anderes Beispiel wäre ein Arbeitskollege, der immer dem Chef zustimmt, ohne sich eigene Gedanken zu machen. Wenn der Chef sagt, dass ein bestimmtes Projekt so gemacht werden soll, dann übernimmt dieser Kollege einfach diese Ansicht. Egal, wie viele Argumente man ihm gibt, um ihn zu überzeugen, er wird wahrscheinlich die Entscheidung des Chefs verteidigen, weil er diese als „richtig“ akzeptiert hat.
Der Unterschied zwischen eigener Meinung und Fremdbestimmung
Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Teilen des Zitats liegt darin, ob jemand selbständig denkt oder sich auf die Meinung anderer verlässt. Im ersten Fall hat die Person noch ihre eigene Meinung und denkt selbst, auch wenn sie sich nur schwer von etwas anderem überzeugen lässt. Im zweiten Fall aber hat jemand seine Entscheidung oder Meinung abgegeben – an eine andere Person, die jetzt für ihn denkt. In diesem Moment wird es fast unmöglich, diese Person zu erreichen, denn sie folgt einfach den Vorgaben anderer.
Das macht die Sache so schwierig: Solange jemand selbst denkt, gibt es immer noch eine Chance, ihn zu überzeugen, auch wenn es schwierig ist. Aber sobald die Entscheidungen von jemand anderem kommen, ist es fast wie eine Mauer, die man nicht durchbrechen kann.
Warum es so schwer ist, Menschen zu überzeugen
Zusammenfassend zeigt uns dieses Zitat eine grundlegende menschliche Eigenschaft: Wir halten an dem fest, was wir glauben. Menschen mögen es nicht, wenn ihre Meinung infrage gestellt wird, weil sie sich dabei oft unsicher fühlen. Sie wollen nicht das Gefühl haben, dass sie falsch liegen oder dass sie ihre Ansichten ändern müssen.
Noch komplizierter wird es, wenn jemand nicht einmal seine eigene Meinung hat, sondern sich auf die Meinung anderer verlässt. Diese Menschen sehen oft keinen Grund, ihre Ansichten zu hinterfragen, weil sie das Denken schon an jemand anderes abgegeben haben. Sie haben die Entscheidung, was sie glauben oder tun sollen, in die Hände einer Autoritätsperson (wie einem Vorgesetzten oder einem Elternteil) gelegt. Das macht es fast unmöglich, sie zu überzeugen, weil sie ihre eigene Verantwortung für die Entscheidung schon aufgegeben haben.
Praktische Beispiele aus dem Alltag
Nehmen wir ein Beispiel aus dem täglichen Leben: Stell dir vor, du versuchst deinen Freund davon zu überzeugen, dass eine bestimmte politische Entscheidung falsch ist. Er hat jedoch seine Meinung schon auf Basis von Nachrichten, die er regelmäßig konsumiert, gefestigt. Es ist schwierig, ihn zu überzeugen, weil er schon alle Informationen so filtert, dass sie zu seiner Meinung passen. Aber wenn er außerdem diese Meinung von einem bestimmten Politiker übernommen hat, dem er vertraut, und er sich auf dessen Urteil verlässt, wird es fast unmöglich sein, ihn umzustimmen. Denn er glaubt, dieser Politiker habe für ihn schon die „richtige“ Entscheidung getroffen.
Ein anderes Beispiel könnte eine Familiensituation sein: Eine Mutter entscheidet, was für ihre Kinder am besten ist, und der Vater folgt einfach dieser Entscheidung, ohne sich eine eigene Meinung zu bilden. Wenn du nun versuchst, den Vater von einer anderen Sichtweise zu überzeugen, wirst du wahrscheinlich wenig Erfolg haben. Nicht, weil er eine eigene Meinung hat, sondern weil er die Entscheidung schon an jemand anderen abgegeben hat.
Was wir daraus lernen können
Das Zitat zeigt uns, wie wichtig es ist, dass Menschen selbständig denken und ihre Meinungen und Entscheidungen hinterfragen. Es erinnert uns daran, dass es schwer sein kann, andere zu überzeugen – vor allem, wenn sie schon fest an etwas glauben oder ihre Entscheidungen von anderen beeinflusst werden.
Für uns selbst bedeutet das auch, dass wir aufmerksam sein sollten, wenn wir unsere Meinungen bilden. Es ist gut, offen für neue Ideen zu bleiben und nicht einfach alles zu akzeptieren, was andere für uns entscheiden. Wir sollten uns immer wieder fragen: „Warum glaube ich das?“, und „Habe ich mir wirklich selbst eine Meinung gebildet?“ Auf diese Weise bleiben wir kritisch und unabhängig in unserem Denken.
Fazit
Das Zitat beschreibt die Schwierigkeit, Menschen zu überzeugen, wenn sie entweder schon fest an etwas glauben oder sich auf die Meinung und Entscheidungen anderer verlassen. Es fordert uns auf, selbständig zu denken und nicht blind anderen zu folgen. Nur so können wir offen für neue Perspektiven bleiben und die Kontrolle über unsere eigenen Entscheidungen behalten.