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Traumbrise

… ein Hauch von Wort und Bild

Wenn Fehlentscheidungen zum Umweg werden: Der Weg zurück ins Leben

„Man tappt aus freien Stücken in die Falle, doch durch den Wunsch und den Willen der anderen kommt man wieder heraus.“


Nur mit Hilfe kann man der Krise entkommen (traumbrise.de) Wir alle kennen diesen Moment: Wir stehen vor einer Entscheidung, wissen genau, dass sie uns in Schwierigkeiten bringen könnte – und machen es trotzdem. Später, wenn wir mitten im Chaos stecken, ist es oft nicht unser eigener Wille, der uns rettet, sondern die Hilfe, der Zuspruch oder einfach der Glaube anderer an uns. Es ist kein abstraktes Philosophie-Gedicht, sondern eine Wahrheit, die sich in unzähligen kleinen und großen Momenten unseres Lebens wiederfindet.
Wenn man diesen Satz zum ersten Mal liest, bleibt man vielleicht kurz hängen. Er klingt wie ein Widerspruch: Wie kann etwas freiwillig geschehen, aber der Ausweg davon abhängig sein, ob andere ihn wollen? Doch gerade in diesem scheinbaren Widerspruch liegt die Wahrheit verborgen, die uns viel über unser Zusammenleben, über persönliche Entscheidungen und über die Rolle anderer in unserem Leben verrät.

Freiwilliges Betreten der Falle

Viele Menschen kennen Situationen, in denen sie etwas getan haben, das sie später bereuten. Nicht, weil sie gezwungen wurden, sondern weil sie überzeugt waren, dass es eine gute Idee ist – zumindest in dem Moment.
Stellen Sie sich vor: Sie wissen, dass Sie morgen früh einen wichtigen Termin haben. Trotzdem bleiben Sie bis drei Uhr nachts wach, scrollen durchs Handy oder trinken noch ein Bier zu viel. Am nächsten Morgen wachen Sie gerädert auf, hetzen durch den Tag und verfluchen sich selbst: Warum nur habe ich das getan? Das ist die Falle. Und Sie sind freiwillig hineingetappt.
Dieses Muster wiederholt sich im Großen wie im Kleinen. Der Raucher, der eigentlich aufhören will – und doch wieder zur Zigarette greift. Der Liebeskranke, der weiß, dass der Ex-Partner nicht gut für ihn ist – und trotzdem die Nachricht schreibt. Der Arbeitnehmer, der sich im Job ausbeuten lässt, obwohl er längst kündigen müsste.
All das sind Beispiele für „Fallen“, in die wir freiwillig tappen. Niemand hat uns geschubst. Wir sind selbst hineingelaufen, mit offenen Augen oder zumindest halb geöffneten. Das bedeutet aber nicht, dass wir dumm oder naiv sind. Es zeigt vielmehr, dass Menschen dazu neigen, Entscheidungen nicht nur mit dem Kopf zu treffen, sondern auch mit dem Herzen, mit Gefühlen, mit Hoffnungen und Erwartungen. Und oft auch mit der Vorstellung, dass man Dinge aushalten kann oder dass sie sich schon irgendwie zum Guten wenden werden. Warum tun wir das?
Weil Fallen verlockend sind. Sie versprechen kurzfristige Befriedigung, auch wenn wir wissen, dass sie uns langfristig schaden. Weil wir uns einreden: Dieses Mal wird es anders sein. Weil wir manchmal sogar die Dramatik brauchen – das Scheitern, die Spannung, das Gefühl, gegen uns selbst zu kämpfen.
Und hier liegt die erste große Erkenntnis des Zitats: Wir sind oft unsere eigenen schlimmsten Verführer. Niemand zwingt uns, die dummen Entscheidungen zu treffen – wir tun es selbst. Und das ist gleichzeitig erschreckend und befreiend.

„Hilf mir, ich schaff’s nicht allein!“

Jetzt kommt der zweite, entscheidende Teil des Zitats: „Durch den Wunsch und den Willen der anderen kommt man wieder heraus.“
Dabei ist interessant, dass das Zitat nicht sagt: „Andere retten uns“, sondern dass wir durch ihren Wunsch und Willen gerettet werden. Es geht nicht um heldenhafte Taten oder dramatische Gesten. Oft ist es das stille Dasein, die Bereitschaft zuzuhören, das Nicht-allein-lassen, das jemanden wieder auf den richtigen Weg bringt. Es ist nicht immer die Hand, die dich hochzieht – manchmal reicht es schon, dass jemand sie dir hinhält.
Denken Sie an den klassischen „Katertag“ nach einer durchzechten Nacht. Sie haben sich selbst in die Misere gebracht – aber was hilft Ihnen wirklich? Der Freund, der Ihnen eine Aspirin und einen Kaffee bringt. Die Kollegin, die Ihr Grinsen sieht und sagt: „War’s wenigstens schön?“ Die Mutter, die am Telefon lacht und sagt: „Ach, mein Schatz, du warst doch auch mal jung.“
Plötzlich fühlt sich die eigene Dummheit weniger schlimm an. Plötzlich ist da jemand, der Ihnen zeigt: Es ist okay. Du kommst da raus.
Oder nehmen wir größere Fallen: Eine gescheiterte Ehe. Eine Sucht. Eine tiefe Krise. Selten schafft es ein Mensch allein, sich daraus zu befreien. Es braucht Therapeuten, Freunde, manchmal sogar die liebevolle Härte von Menschen, die sagen: „So geht es nicht weiter. Ich helfe dir – aber du musst auch wollen.“
Der Wunsch und Wille anderer wirkt wie ein Rettungsseil. Manchmal ziehen sie uns aktiv heraus. Manchmal ist es einfach ihr Glaube an uns, der uns Kraft gibt. Aber fast immer sind sie der Grund, warum wir nicht in der Falle bleiben.

Die große Ironie

Hier offenbart sich eine der größten Ironie des Menschseins: Wir lieben die Illusion der Unabhängigkeit, aber unser Überleben hängt von anderen ab.
Ein Baby kann nicht ohne Fürsorge leben. Ein Kind lernt durch Nachahmung. Ein Erwachsener braucht Liebe, Bestätigung, manchmal Rettung. Und trotzdem kämpfen wir oft gegen diese Abhängigkeit an. „Ich schaffe das schon alleine!“, sagen wir – während wir innerlich verzweifeln.
Das Zitat erinnert uns daran: Es ist keine Schande, Hilfe zu brauchen. Im Gegenteil – es ist menschlich.
Natürlich ist es nicht einfach, sich auf andere zu verlassen. Wer einmal enttäuscht wurde, weiß, wie weh es tun kann, wenn man Hilfe erwartet und sie nicht bekommt. Doch das Zitat weist nicht auf ein naives Vertrauen hin, sondern auf eine Wahrheit, die jeder Mensch im Laufe seines Lebens lernt: Man kann nicht immer alles selbst schaffen – und das ist in Ordnung. Es ist sogar gut so.
Denn dieses Vertrauen in andere ist nicht nur eine Schwäche, sondern auch eine Stärke. Es erlaubt uns, offen zu sein. Es gibt uns die Möglichkeit, echte Verbindungen einzugehen. Und es führt dazu, dass Menschen, die uns wichtig sind, auch handeln können – dass sie uns aus der Falle holen können, in die wir uns selbst hineinmanövriert haben.
Ein Beispiel: Stellen Sie sich einen Mann vor, der jahrelang seine Depression ignoriert. „Ich bin stark, ich brauche keinen Psychologen“, denkt er. Bis seine Frau eines Tages sagt: „Ich liebe dich. Aber so kann es nicht weitergehen. Ich gehe mit dir zum Arzt.“ Ihr Wille, ihn zu retten, wird stärker als sein Stolz. Und plötzlich ist der Weg frei.
Manchmal muss uns jemand anders die Tür öffnen – weil wir zu stolz sind, sie selbst aufzustoßen.

Vom Fluch zum Segen

Am Ende zeigt dieses Zitat etwas Wunderschönes: Unsere größten Schwächen und unsere tiefsten Verbindungen hängen zusammen. Die Fallen, in die wir tappen, offenbaren unsere menschlichen Unzulänglichkeiten. Aber die Art, wie wir herauskommen – durch die Hilfe anderer – zeigt, was uns wirklich stark macht: Zusammenhalt.
Und das passiert nicht nur in Filmen oder Büchern, sondern jeden Tag um uns herum. Schauen wir uns echte, alltägliche Situationen an, in denen dieser Kreislauf sichtbar wird:
- Der faule Student. Jeder kennt jemanden, der das Studium schleifen ließ – oder war es vielleicht sogar man selbst? Da sitzt man, hat seit Wochen keine Vorlesung besucht, die Prüfungen rücken näher, und statt zu lernen, vertrödelt man die Zeit. Man weiß, dass man in der Falle steckt – aber alleine kommt man nicht raus. Dann kommt die beste Freundin, setzt sich daneben und sagt: „Los, ich helfe dir. Wir machen jetzt einen Lernplan. Und ich rufe dich jeden Morgen an, damit du aufstehst.“ Plötzlich ist da nicht mehr nur der eigene Schweinehund, sondern auch jemand, der an einen glaubt. Und am Ende besteht man die Prüfung – nicht alleine, sondern weil jemand anders den Willen hatte, einen da herauszuholen.
- Der Kollege, der den Fehler vertuschen wollte. In der Arbeit passiert ein Missgeschick: Ein Angestellter hat einen wichtigen Fehler gemacht, vielleicht aus Eile oder Unachtsamkeit. Statt es zuzugeben, versucht er, es zu vertuschen – und gerät immer tiefer in die Lüge. Eine selbstgebastelte Falle. Doch dann bemerken es die Kollegen. Statt ihn anzuschwärzen, sagen sie: „Hey, wir haben das gemerkt. Lass uns zusammen eine Lösung finden.“ Sie helfen, den Fehler zu korrigieren, decken ihn sogar vor dem Chef – nicht, um ihn zu verhätscheln, sondern weil sie wissen: Jeder macht Mal Fehler. Aber zusammen steht man besser da.
Diese Beispiele zeigen: Unser Leben besteht aus unzähligen kleinen Fallen und Rettungen. Was diese Alltagserfahrungen so besonders macht, ist genau das Muster, das sie mit dem Zitat teilen:
- Dass wir Fehler machen dürfen – aber nicht damit allein gelassen werden.
- Dass Hilfe keine Schwäche ist, sondern das, was uns menschlich macht.
- Dass die besten Beziehungen oft genau dort entstehen, wo einer den anderen aus einer selbstgemachten Misere zieht.

Wir sind frei, aber …

Wir sind frei, Fehler zu machen. Und das tun wir auch. Aber wir sind nicht allein. Und wenn wir Glück haben, sind da Menschen, die sich wünschen, dass es uns wieder gut geht – und die bereit sind, uns auf ihrem eigenen Weg ein Stück mitzutragen.
Das Zitat ist wie ein Kompass für schwierige Zeiten. Es erinnert uns:
- Wir sind verantwortlich für unsere Fallen. Das ist hart – aber auch befreiend, denn es bedeutet: Wir haben die Macht, anders zu wählen.
- Wir müssen nicht ewig darin bleiben. Auch wenn wir uns selbst hineingeritten haben, gibt es immer einen Weg hinaus.
- Andere Menschen sind keine Krücke – sie sind unsere Lebendigkeit. Ohne sie wären wir gefangen in unseren eigenen Grenzen.
Vielleicht ist die schönste Botschaft dieses Zitats: Keiner von uns ist allein in seiner Dummheit – und keiner muss allein daraus entkommen. Das nächste Mal, wenn Sie in einer Falle sitzen, denken Sie daran: Irgendwo wartet schon jemand, der Ihnen die Hand reicht. Sie müssen sie nur ergreifen. Und wenn Sie sehen, dass ein anderer in einer Falle steckt – reichen Sie Ihre Hand. Denn vielleicht sind Sie heute der Wille, der jemanden rettet.

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